Accordion Affairs
Trio oder Quartett? Beides trifft zu bei Accordion Affairs: Jörg Siebenhaar (Accordion & Piano), Konstantin Wienstroer (Bass) und Peter Baumgärtner (Drums). Ein besonders eigener Sound entsteht durch Siebenhaars synchrones Bedienen von Accordion und Piano, was die Möglichkeiten von Arrangement und Improvisation erheblich erweitert. Accordion und Piano werden eins!
Das Trio besticht durch die außerordentliche Dynamik von fast gehauchten bis hoch voluminösen Klängen, expressiv oder ultracool. Stilistisch offen reicht das Programm von Weltmusik verschiedenster Kulturen, über Eigenkompositionen bis hin zu Interpretationen von Stücken des großen Accordionisten Richard Galliano, den Beatles oder des Gitarristen John Scofield.
"Von Bach bis Beatles: ein Trio aus Bass, Schlagzeug und Akkordeon/Piano
spielt mit lässiger Virtuosität zärtliche, sommerliche Songs voller Lebensfreude."
... lebendig und vibrierend, zart und zerbrechlich, schmerzhaft und
hoffnungslos, immer hingebungsvoll und introvertiert.
Der blinde Pianist und Accordionist Jörg Siebenhaar, Jahrgang 1970, begann seinen musikalischen Werdegang bereits in früher Kindheit mit Accordion und Kirchenorgel.Er studierte Klavier an der Essener Folkwang-Hochschule und absolvierte dort 1996 die künstlerische Reifeprüfung. Seither ist Jörg Siebenhaar ein gefragter Komponist, Bühnen- und Studiomusiker, der bei zahlreichen Theater- und Fernsehproduktionen mitwirkte. Er arbeitete mit namhaften Künstlern auf nationalen und internationalen Bühnen, wie z.B. Greetje Kauffeld, Bobby Hebb (bekannt durch seinen Welterfolg
„Sunny“), Inga Lühning, Desirée Nick oder Jürgen von der Lippe. Der begabte Musiker besticht durch sein ausgezeichnetes, musikalisches Können, sowie seiner ungeheuren Einfühlsamkeit seinen Mitmusikern gegenüber.
„Sunny“), Inga Lühning, Desirée Nick oder Jürgen von der Lippe. Der begabte Musiker besticht durch sein ausgezeichnetes, musikalisches Können, sowie seiner ungeheuren Einfühlsamkeit seinen Mitmusikern gegenüber.
... Vorneweg zu nennen ist der erstaunliche Jörg Siebenhaar ... er bedient Akkordeon und Klavier ... gleichzeitig. Der blinde Musiker spielt locker für zwei. Die Rheinpfalz
Konstantin Wienstroer stammt aus einer Neusser Musiker und Architektenfamilie, und so ist auch sein Spiel am Kontrabass ein starkes Gerüst für die Musik. Er studierte sein Instrument zunächst bei Wayne Darling in Wien, später dann bei Reinhard Glöder und Gunnar Plümer. Er ist Folkwang Preisträger in der Sparte Jazz. Bei der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Musikern wie Lulo Reinhardt, Bobby Hebb, Ziroli Winterstein, Hazy Osterwald und Stefan Krachten stellte er immer wieder seine musikalische Vielseitigkeit unter Beweis. Nach dem Konzertexamen 1996 an der Folkwanghochschule in Essen, wirkte er bei zahlreichen Tourneen, unter anderem in die USA, Japan, Schweiz, Großbritannien uva., mit.
Auch Konstantin Wienstroers aktuelle Musikprojekte sind weit gefächert. Er ist Mitglied der André Krengel Acoustic Embassy, verschiedener Weltmusikprojekte, spielt Jazz und Artverwandtes in kleinen Besetzungen und im Minimaltrio Triobravo. Sehr aktiv gestaltet sich seine Zusammenarbeit mit der Working Band Accordion Affairs oder auch mit dem Neusser Multiinstrumentalisten Jürgen Dahmen. Bei Studio- und Livetätigkeiten ist er in unterschiedlichsten Stilistiken mit E-und Kontrabass unterwegs.
Der gebürtige „Schwarzwälder“ aus St. Georgen lebt seit mehr als 40Jahren in NRW. In die Landeshauptstadt zog es ihn durch ein Engagement im Düsseldorfer „Kommödchen“. Außerdem war er Drummer der Europaproduktion des Musicals „Hair", begleitete große Varietékünstler im Tigerpalast Frankfurt und begleitete Produktionen im Schillertheater NRW und am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Der erfahrene Jazzmusiker studierte er an der Swiss Jazz School bei Billy Brooks und arbeitete u.a. mit Silvia Droste, Kristin Korb (USA), Jon Davis (USA) , Stefan Bauer, Bernie Senensky, Jack van Poll, John Goldsby ( WDR Big Band), Lydia van Dam, Matthias Nadolny, John Marshall (WDR Big Band), Peter Weniger, Axel Fischbacher, Klaus Osterloh ( WDR Big Band), Andre Nendza, Christoph Grab, Norbert Gottschalk, Martin Sasse, Henning Gailing, Greetje Kauffeld, Stefan Werni, Sabine Kühlich, Inga Lühning, Manfred Billmann, Marcus Wienstroer, u.v.a. zusammen. Zahlreiche CD – TV - Funkproduktionen dokumentieren dies.
Er ist Gründungsmitglied des Vereins „Jazz in Düsseldorf e.V.“ (Jazz Schmiede) und seit 2004 auch im Vorstand des Vereins. Peter Baumgärtner ist Gründer, Organisator und künstlerischer Leiter der Hildener Jazztage.
Accordion Affairs – Le Petit Oiseau
Jörg Siebenhaar, p/acc Konstantin Wienstroer, b Peter baumgärtner, dr
Von Bach bis Beatles: ein Trio aus Bass, Schlagzeug und Akkordeon/Piano spielt mit lässiger Virtuosität zärtliche, sommerliche Songs voller Lebensfreude.
Jörg Siebenhaar raucht gerne Pfeife. Ehe der Tag noch richtig beginnt, steht er draußen auf der Terrasse, im Garten seines Hauses bei Krefeld. Eine kleine Weile lange leistete dem Akkordeonisten jeden Morgen ein kleines Rotkehlchen Gesellschaft. Nun hat Siebenhaars Band diesem possierlichen Vogel ein ganzes Album gewidmet. „Le Petit Oiseau“ ist das neue Album des grenzüberschreitenden Trios Accordion Affairs.
Der Name der Band spricht für sich – das Akkordeon steht im Mittelpunkt. Oder auch nicht – schließlich ist jeder der drei Musiker gleichermaßen wichtig für den jazzig-feinen Klang. „Wir sind absolut demokratisch,“ sagt Schlagzeuger Peter Baumgärtner über das seit 2015 bestehende Trio.
„Die Band ist ein sozialer Akt“. Für ihr zweites Album wählten Baumgärtner, Siebenhaar und Bassist Konstantin Wienstroer gleichberechtigt Lieblingsstücke von Bach bis Sting aus. Klassiker des Tango von Carlos Gardel und Paolo Fresu, Pop von den Beatles, Grenzüberschreitendes von Carla Bley.
Dies ist kein „Experten-Jazz“, wie Baumgärtner betont, dies ist „World Music“ im besten Sinne, hochsensible, warme Musik, die ihre Nähe zu Pop, Klassik, Tango und Jazz nicht versteckt – aber niemals nur ein Genre bedient. Jeder der elf Songs dient Accordion Affairs als Sprungbrett für ihre unaufdringlichen Improvisationen. Dabei wirkt kein Solo je erzwungen, alles fließt mühelos ineinander und dient stets dem Song.
„Am Akkordeon kenne ich keinen, der so virtuos ist“, schwärmt Drummer Baumgärtner über den im Alter von zwei Jahren erblindeten Jörg Siebenhaar. „Er packt beim Spielen plötzlich Dinge aus – und du musst reagieren. Wie der swingt! Und er geht immer volles Risiko, spielt nie kalkuliert.“
Wenn man es nicht wüsste, würde man Accordion Affairs für ein Quartett halten. Siebenhaar spielt mit der rechten Hand Akkordeon – und mit links gleichzeitig Klavier. Dass das Instrument kein ambitionsloses Hobby für den studierten Akkordeonisten ist, zeigt der Schlusstitel, eine wunderbar lyrische, auf die Essenz reduzierte Solo-Piano-Improvisation über Bachs Präludium in E-moll.
Seit 2015 spielen Siebenhaar, Baumgärtner und Wienstroer im Trio, durch einen Zufall: ihr Gitarrist steckte im Stau fest, „da mussten wir das so hinzaubern“, wie sich Baumgärtner erinnert. Mit Magie hat die Musik des Trios nichts zu tun, eher schon mit der Gelassenheit erfahrener Berufsmusiker, gestählt durch tausende Konzerte und unzählige Theater- und Filmproduktionen. Die drei können alles spielen – hören immer aber auf ihr Gefühl. Das sagte ihnen beispielsweise, dass es bei der Paul McCartney-Ballade „Here, There and Everywhere“ (vom Album „Revolver“) eine gute Idee sein könnte, wenn der Bass die Stimme des Beatles-Sängers übernimmt. Und wer Wienstroers lässiges Spiel hört, weiß: es ist genau richtig so.
Carla Bleys melancholisches „Lawns“ ist in Moll gehalten, dennoch strahlt hier Lebensfreude hindurch – und große Zärtlichkeit. Stings leichtfüßiger Pop-Song „Straight to My Heart“ bekommt eine vage afrikanisch anmutende Rhythmik, Michel Petruccianis „Colors“ gar einen straighten Groove.
Accordion Affairs – ein eingespieltes Team guter Freunde. Jeder der drei hat seine eigenen Projekte, doch noch lieber sind ihnen gemeinschaftliche Unternehmungen. Wienstroer und der blinde Siebenhaar fahren regelmäßig gemeinsam Fahrrad. Ihre Musik ist ähnlich unbeschwert und sommerlich. Songs, die man am Besten am offenen Fenster mit einer lauen Brise hört. Optional dazu: ein Pfeifchen.