Jazzthetik - Billmen |
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Ausgabe Juli/August 2011, Rolf Thomas Billmen - "Smooth Road"Manfred Billman - voc, p; Stefan Werni - b; Peter Baumgärtner - d
Das Nat King Cole Trio stand Pate - kein Wunder, denn Sänger und Pianist Manfred Billman hat früher schon mit dem Ensemble Take Nat sein künstlerisches Heil in der Musik des amerikanischen Großmeisters gesucht. Mit dem versierten Bassisten Stefan Werni, der vor allem für seine Zusammenarbeit mit Sheila Jordan bekannt ist, und dem Schlagzeuger Peter Baumgärtner, der als künstlerischer Leiter die kleinen, aber feinen Hildener Jazztage betreut, hat er dafür genau die richtigen Leute gefunden.
Ein zweiter Pate ist nicht ganz so leicht zu entdecken - es ist die impressionistische Spielweise Bill Evans und nicht von ungefähr finden sich mit But Beautiful und Detour Ahead zwei Titel, die Evans oft und gerne gespielt hat. Ansonsten dominiert das Great American Songbook - von Cole Porter (Love For Sale) über Bacharach & David (The Look Of Love) bis zu Don Redman (Gee Baby, Ain't It Good To You) mit einem kleinen Ausflug zu Ray Charles (Hallelujah, I Love Her So).
Den entspannten Grundgestus beherrschen die Billmen durchweg - Trompeter Klaus Osterloh reiht sich als Stargast bei drei Titeln nahtlos ein. Und Peter Baumgärtner (für alle, die es noch nicht wissen) ist einfach ein geiler Drummer: Man höre nur, wie er den Beat in Jimmy van Heusens (The Second Time Around) mit raffiniert einfachen Mitteln anfeuert. Hier soll das Rad nicht neu erfunden werden - Smooth Road ist einfach eine Sternstunde für Traditionalisten, die ganz genau wissen: Jazz ist (auch) das Spielen der Standards.
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